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Rente oder Kapital?

Die Entscheidung, das angesparte Altersguthaben als lebenslange Rente oder als einmalige Kapitalauszahlung zu beziehen, ist für viele Menschen eine der wichtigsten finanziellen Weichenstellungen im Leben. Die aktuelle PUBLICA-Studie beleuchtet, wie sich die Entscheidungsmuster in den letzten zehn Jahren verändert haben und welche Faktoren für den Kapitalbezug eine Rolle spielen. Zwischen 2013 und 2023 ist der Anteil der Personen, die ihr Altersguthaben ganz oder teilweise als Kapital bezogen haben, deutlich gestiegen. Steuervorteile, persönliche Anlagestrategien, individueller Finanzbedarf und der Umwandlungssatz gehören zu den Hauptmotiven für einen Kapitalbezug. Zudem hat die Bedeutung der externen Beratung deutlich zugenommen.

Um was es geht

Für angehende Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz stellt die Wahl zwischen lebenslanger Rente, einer einmaligen Kapitalauszahlung oder einer Kombination davon, eine entscheidende Frage dar. Eine Analyse von PUBLICA zeigt, dass sich immer mehr versicherte Personen für den Kapitalbezug entscheiden: Von 2013 bis 2023 stieg der Anteil der Personen, die zumindest einen Teil ihres Altersguthabens als Kapital beziehen, von 33% auf 58%. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg derer, die ihr gesamtes Altersguthaben als Kapital beziehen – dieser Anteil wuchs von 5% auf 20%.

Neben dieser starken Zunahme über die Zeit sieht man, dass Personen mit vergleichsweise tiefen Altersguthaben anteilig mehr Kapital als Personen mit mittleren und höheren Guthaben beziehen. Männer tendieren eher dazu,  einen grösseren Teil ihres Vorsorgeguthabens zu beziehen als Frauen. Auch Anpassungen des Umwandlungssatzes und Vereinfachungen beim Bezug scheinen zu einer Zunahme beizutragen. 

Ein wichtiges Motiv für den Kapitalbezug sind steuerliche Überlegungen, die über die Hälfte der befragten Personen anführten. Weitere Gründe für einen Kapitalbezug sind die Umsetzung einer individuellen Anlagestrategie und der Bedarf nach finanziellen Mitteln, zum Beispiel zur Rückzahlung einer Hypothek sowie der Umwandlungssatz.

Die Studie zeigt, dass sich die Beratung als wichtiges Element in der Entscheidungsfindung etabliert hat und sich immer mehr Personen im Zusammenhang der Pensionierung beraten lassen. Jene Personen, die sich für den Kapitalbezug entscheiden, haben zudem besonders oft eine externe Beratung in Anspruch genommen – ein Hinweis auf das wachsende Bedürfnis nach Unterstützung bei der komplexen Wahl der richtigen Bezugsart des Altersguthabens.

Der Kapitalbezug bei der Pensionierung gewinnt immer mehr an Bedeutung und dieser Trend hat sich in den letzten Jahren weiter beschleunigt. Steuerliche Überlegungen werden am häufigsten als Grund für einen Kapitalbezug genannt.

Fabio Haufler

Studienautor

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