Für das Anlegen der Vorsorgevermögen definieren wir keine eigenen Kriterien, sondern orientieren uns am Willen des Schweizer Stimmvolks, das heisst an eidgenössischen Abstimmungsergebnissen, an überwiesenen parlamentarischen Vorstössen, an der Bundesverfassung und den daraus abgeleiteten Konzepten. Massgebend sind auch die von der Schweiz ratifizierten internationalen Konventionen, die sich weitgehend mit den zehn Prinzipien des UN Global Compact decken. Wir nennen dies die normative Basis.
Unsere Rechte als Aktionärin: Wir nehmen sie wahr
Wir nehmen unsere Verantwortung als Aktionärin wahr, indem wir unsere Stimmrechte ausüben und den Dialog mit den Firmen suchen. Den Dialog sucht PUBLICA mit Unternehmen, die systematisch oder schwerwiegend gegen die normative Basis von PUBLICA verstossen. Um herauszufinden, welches diese Unternehmen sind, durchsuchen wir jährlich das Portfolio. Der Dialog hat das Ziel, dass das Unternehmen sein Verhalten verbessert. Wir haben externe Partner damit beauftragt, den Dialog zu führen. Wenn ein Unternehmen sein Verhalten nicht ändern will – oder dies aufgrund seiner Geschäftstätigkeit nicht kann – verkaufen wir diese Aktien oder Anlagen.
Weitere Mitgliedschaften
So stimmt PUBLICA als Aktionärin ab
So entscheiden wir bei Wertschriften
Aufgrund von Verstössen gegen die normative Basis und aufgrund von Risikoabwägungen schliessen wir aus unseren Portfolios aus:
- Unternehmen, die geächtete Waffen herstellen (Personenminen, Streumunition und Nuklearwaffen)
- Unternehmen, mit denen über längere Zeit erfolglos ein Dialog geführt wurde oder ein Dialog nicht möglich war
- Unternehmen, die Kohle produzieren oder aus Kohle Strom erzeugen mit der Ausnahme von Unternehmen, mit denen PUBLICA im Dialog steht oder Unternehmen, die einen glaubwürdigen Kohle-Ausstiegsplan aufweisen
Bei privaten Infrastrukturanleihen investieren wir in erneuerbare Energien wie beispielsweise Windparks, Photovoltaikinstallationen, Sozialwohnungen oder medizinische Forschungszentren. Das sind unsere so genannten Positivkriterien beim Investieren in Wertschriften.
Klimaeffizienter Aktienindex
Wir führen jährlich eine Risikoanalyse durch. Es gibt Risiken, von denen schwer abzuschätzen ist, wie sie sich auf das Vorsorgevermögen auswirken, falls sie tatsächlich eintreten. Diese Risiken wollen wir mit der Analyse erkennen und priorisieren. Anhand der Ergebnisse treffen wir Massnahmen, um die Risken zu minimieren. So hat der Anlageausschuss beispielsweise im Dezember 2019 einen klimaeffizienten Aktienindex für alle Portfolios beschlossen. Der klimaeffiziente Aktienindex ist ein wirksames Steuerungsinstrument, mit dem wir Investitionen bei negativ exponierten Unternehmen untergewichten können. Investitionen in Unternehmen hingegen, die besser auf Klimarisiken vorbereitet sind oder Treibhausgasemissionen sogar reduzieren, werden übergewichtet. Wir kaufen mehr Aktien von Firmen, die Patente für Verfahren und Produkte angemeldet haben, die Treibhausgase reduzieren oder erneuerbare Energien oder Stromspeichertechnologien fördern.
Immobilienportfolio: CO2-Emissionen sollen sinken
Wir investieren einen Teil der Vorsorgegelder in Immobilien. Drei Viertel aller Liegenschaften wurden nach dem Jahr 2000 gebaut. Bei den Immobilien stehen die wirtschaftliche und die ökologische Nachhaltigkeit im Fokus. Wir haben einen Pfad definiert, um den CO2-Ausstoss abzusenken. Dies geschieht, in dem wir fossile Heizsysteme (z. B. Erdöl) durch alternative Heizsysteme wie Fernwärme oder Wärmepumpen ersetzen, die Gebäudehülle dämmen und erneuerbare Energien wie Photovoltaik fördern. In den Gärten der Liegenschaften achten wir darauf, dass einheimische Pflanzen wachsen und wir sensibilisieren die Mieterinnen und Mieter darauf, die natürlichen Ressourcen zu schonen.